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i see nothing
i hear everything
in my building
japan – life without buildings

Er eilt durch die Straßen - zu Fuß, auf dem Fahrrad oder im Auto und versucht verzweifelt, seine Privatsphäre zu wahren. Der moderne Mensch ist zum Wanderer mit elektronischem Spielzeug geworden. Ein kleiner Kasten ist seine Tagesapotheke mit Klängen zum Aufputschen und wieder Runterkommen. Tracks aus einer nicht greifbaren, digitalen Welt, einem Kosmos aus Einsen und Nullen. Dazwischen das Individuum im Schwebezustand - zwischen dem Allumfassenden und der Leere. Mobilität ist sein Fluch. Zwei Knöpfe in den Ohren die Auster aus Klang, in der er seine Außenwelt nur noch peripher wahrnimmt. In der hermetischen Abgeschlossenheit vergißt er seine Getriebenheit, seine Verlorenheit, seine Einsamkeit. Ständig unterwegs. Ein orientierungsloser Postbuddhist, der kein Ziel mehr kennt, sondern nur noch den Weg. Es ist nicht mehr sein Weg, sondern der Weg von Vielen. Sie leben in Clubs, Agenturen, Bahnhöfen, auf der Straße. Schlaf ist für Sie eines der letzten Übel, für die sie ihr eigentliches Zuhause noch brauchen.

Da erscheint die Vinylschallplatte ein Anachronismus, das Hören analoger Klangquellen ein Luxus. Stationär, umständlicher und störanfälliger. Doch gerade durch die örtliche Gebundenheit entwickelt das Hören von Musik eine andere Qualität. Der Hörer kann sich in einer gewohnten Umgebung der Musik intensiver widmen, sie anders wahrnehmen. Als etwas Sinnliches, Kostbares, zu Pflegendes. Als Delikatesse des Lebens. Indem er der Musik Raum gibt, kommt der Hörer zur Ruhe. Er selbst steht im Mittelpunkt der Resonanz. Der Mensch ist des Menschen Musik - Homo hominis musica.


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